Revolution in der Mozart-Forschung: Köchelverzeichnis in neuem Glanz

Revolution in der Mozart-Forschung: Köchelverzeichnis in neuem Glanz

Ein Werkverzeichnis, das seit 1862 als unentbehrlicher Schlüssel zu Mozarts umfassendem musikalischen Oeuvre dient, erfährt nun seine vollständige Überarbeitung – die erste seit 60 Jahren. Die Neuauflage verspricht spannende neue Erkenntnisse und bringt das Erbe des Genies auf den neuesten Stand der Forschung.

Mozart KöchelverzeichnisFoto: ©[finwal89]/stock.adobe.com

Ob als gedruckte Ausgabe oder in der neuen digitalen Form: Das Köchelverzeichnis ist und bleibt die unverzichtbare Quelle für alle, die sich mit Mozarts Werk beschäftigen wollen. Die Kombination aus wissenschaftlicher Tiefe, historischer Genauigkeit und moderner Zugänglichkeit macht es zu einem täglichen Begleiter für Musikwissenschaftler, Musiker und all jene, die in die Welt eines der größten Genies der Musikgeschichte eintauchen möchten. Anmoderiert von Rolando Villazón, wurde vor wenigen Stunden das brandneue Köchelverzeichnis präsentiert. Die Neuausgabe markiert einen historischen Moment in der Musikwissenschaft und bringt eine Fülle an neuen Erkenntnissen über das Werk von Wolfgang Amadeus Mozart ans Licht.

Die letzte gedruckte Version des Köchelverzeichnisses?

Über 10 Jahre haben Musikwissenschaftler am neuen Köchelverzeichnis geforscht und gearbeitet. Die größte Neuerung: Mehr als 90 neue Einträge wurden in das Verzeichnis aufgenommen, darunter bislang unentdeckte Werke, die das bislang erforschte und veröffentlichte Werk von Mozart erweitern. Mit über 1200 Seiten stellt die Neuausgabe nicht nur die wohl umfangreichste, sondern auch die letzte gedruckte Version des Köchelverzeichnisses dar. Künftig werden alle weiteren Aktualisierungen ausschließlich online verfügbar sein. Dabei bleibt die neue Online-Version dem Geist des Originals treu, präsentiert sich jedoch deutlich zugänglicher und intuitiver, beispielsweise durch die Integration von Hörbeispielen und einem insgesamt spielerischen Aufbau der gesamten Webseite. Auf diese Weise soll das Werkverzeichnis für jeden zugänglich werden und die Mozart-Forschung auch für die Allgemeinheit spannend aufbereitet werden. Auch die Navigation durch Mozarts Werk ist nun so einfach wie nie zuvor: Die ursprüngliche Durchnummerierung der Werke, wie sie Ludwig von Köchel 1862 angelegt hatte, wurde wieder eingeführt, ohne die später hinzugefügten hochgestellten Zahlen. Jedes Werk hat nun also seine eigene Zahl im Verzeichnis zugeschrieben bekommen.

Aufgrund Ihrer Consent Einstellungen können Sie dieses YouTube Video nicht sehen.
Einstellungen Ändern


Das Köchelverzeichnis - ein musikalisches Denkmal

Rolando Villazón, der das neue Verzeichnis in seiner unvergleichlichen Art und Weise präsentierte, beschrieb es treffend als „ein absolut wunderbares Geschenk“ für Musikliebhaber. Unter dem Motto „Mozart lebt“ betonte er, dass das Köchelverzeichnis weit mehr als ein trockenes Nachschlagewerk sei. Es sei eine unvergleichbare Referenz für Mozarts kreatives Schaffen und ein lebendiges Denkmal seiner Genialität.

Die schönsten Stücke aus dem Gesamtwerk des großartigen Komponisten haben wir für Sie auf unserem Klassik Radio-Plus Sender "Best of Mozart" zusammengestellt. Hören Sie rein und genießen Sie seine bekanntesten und faszinierendsten Melodien - zusammengestellt von unserem Kollegen, Star-Tenor und Mozart-Verehrer Rolando Villazón.


Valeska Baader / 19.09.2024

Erhalten Sie Informationen aus erster HandBestellen Sie den Klassik Radio Newsletter

* Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis

Neueste Artikel

Ho Ho Houston! Wie „Jingle Bells“ das erste Lied im Weltraum wurde
NASA-Raumstation Gemini 7

Vor 60 Jahren
Ho Ho Houston! Wie „Jingle Bells“ das erste Lied im Weltraum wurde

Am 16. Dezember 1965, hoch über der Erde, erlaubten sich zwei NASA-Astronauten einen kleinen Scherz – und schrieben ganz nebenbei Musikgeschichte. Mit Glöckchen, Mundharmonika und einer gehörigen Portion Humor schenkten sie der Welt ein Weihnachtslied aus dem Orbit. Eine kleine Geschichte über den vielleicht ungewöhnlichsten Weihnachtsgruß überhaupt.

Hits, Herzklopfen und Weihnachtszauber: Bachs Oratorium begeistert seit 300 Jahren
Johann Sebastian Bach, Gemälde von Gebel

Hits, Herzklopfen und Weihnachtszauber: Bachs Oratorium begeistert seit 300 Jahren

Weihnachten ohne Musik von Bach? Kaum vorstellbar. Doch das Weihnachtsoratorium ist viel mehr als alte Kirchenmusik: ein clever komponiertes Meisterwerk, voller großer Gefühle, überraschender Momente – und ein echter Hit seiner Zeit. Erfahrt in diesem Artikel, wie Bach Geschichten erzählte, Melodien recycelte und ein Werk schuf, das bis heute verzaubert.

Neue Serie "MOZART/MOZART" zeigt die unbekannte Seite der Wunderkind-Geschichte
Frau im roten Kleid sitzt auf einem goldenen Flügel in prunkvollem Saal, Schriftzug "Mozart" im Hintergrund

Neue Serie "MOZART/MOZART" zeigt die unbekannte Seite der Wunderkind-Geschichte

Die neue ARD-Serie "MOZART/MOZART" erzählt die bekannte Geschichte der Mozarts noch einmal. Nur anders: Denn dieses Mal steht nicht Wolfgang Amadeus im Mittelpunkt, sondern die Frau, deren Talent sich hinter seinem Namen verstecken musste: Maria Anna Mozart, besser bekannt als Wolfgang Amadeus Schwester „Nannerl“.

Klassik Radio - Deutschland nationalKlassik Radio - Deutschland national