Schon als Kind galt er als musikalisches Ausnahmetalent, heute zählt Sebastian Knauer zu den bedeutendsten Pianisten seiner Generation. Mit Leidenschaft und einem Gespür für Musik verbindet er Tradition und Innovation – eine Reise, die von Hamburg hinaus in die Welt führte.
Die Geschichte beginnt in Hamburg, 1971, mit der Geburt des kleinen Sebastian – einem Kind, das schon bald eine außergewöhnliche Beziehung zur Musik entwickeln wird. Bereits mit fünf Jahren saß er zum ersten Mal am Klavier. Anfangs waren es einfache Melodien, die er nachspielte, doch die besondere, innige Verbindung zum Instrument war schon in diesen frühen Jahren spürbar.
Hamburg, eine Stadt voller Wasser und wechselhaftem Wetter, war der perfekte Hintergrund für die früh aufkeimende Leidenschaft eines Jungen, der schon in jungen Jahren an mehr als nur musikalischer Technik interessiert war. Besonders die Werke von Johann Sebastian Bach faszinierten ihn. Und so wurden diese Stücke zu einem roten Faden in seinem Leben, zu einem festen Bezugspunkt in einer Karriere, die von Neugier und Hingabe geprägt war.
Mit 14 Jahren gab Knauer sein Debüt – nicht in irgendeinem kleinen Saal, sondern gleich auf einer Bühne, die ihm die Türen zur professionellen Welt öffnete – der renommierten Laeiszhalle in Hamburg. Von da an gab es kein Zurück mehr. Auf Konzerte in Hamburg folgten bald Engagements in ganz Deutschland, und so kam er Schritt für Schritt näher an die Welt, von der er schon als Kind geträumt hatte. Im Alter von 17 Jahren wurde ihm schließlich der Eduard-Söring-Preis der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper verliehen.
Mit jedem Auftritt wuchs nicht nur seine Technik, sondern auch seine Ausstrahlung. Knauer spielte in geschichtsträchtigen Konzertsälen: der Berliner Philharmonie, dem Concertgebouw in Amsterdam, der Wigmore Hall in London. Überall brachte er seine Leidenschaft für die Musik von Bach und dessen Zeitgenossen mit – ein Repertoire, das ihn sowohl als Traditionalisten wie auch als Innovator auszeichnet.
2017 wagte Knauer etwas Besonderes: Er spielte auf der Aufnahme „ÜBERBACH“, einer Zusammenarbeit mit dem Komponisten Arash Safaian. Das Projekt war keine einfache Hommage an Bach, sondern eine moderne Interpretation seiner Werke, die klassische und zeitgenössische Klänge verschmolz. Die Resonanz war überwältigend. Die Aufnahme wurde mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet und brachte Knauer neue Anerkennung – nicht nur als Pianist, sondern als Künstler, der Tradition und Innovation vereint.
Abseits der großen Bühnen ist Knauer kein abgehobener Star, sondern ein bodenständiger Künstler, der sich für musikalische Bildung einsetzt. Sein Credo: Musik ist nicht nur Kunst, sondern auch Verantwortung.
Sebastian Knauer hat die klassische Musik nicht neu erfunden – und doch gibt er ihr immer wieder neue Perspektiven. Sein Spiel ist ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ein Klang, der inspiriert und verbindet.