Egal ob Salome oder Elektra: Der Komponist Richard Strauss gilt als Inbegriff der modernen Opernmusik.
Man könnte ihn als eine Art Wunderkind betiteln: Mit gerade mal sechs Jahren begann Richard Strauss seine ersten Stücke zu komponieren. Das musikalische Talent wurde ihm von seinem Elternhaus mitgegeben. Am 11. Juni 1864 wurde der Musiker als Sohn des Musikers Franz Joseph Strauss und seiner Frau Josepha, die aus der Bierbrauer-Dynastie Pschorr stammt, in München geboren. Besonders sein Vater stärkte ihn in seinem Talent und vermittelte Strauss von Anfang an musikalisches Wissen.
Bis zu seinem 18. Geburtstag hatte er 140 Stücke komponiert.
Bereits mit 21 wird Richard Strauss Musikdirektor der Stadt Meiningen. Als sein musikalischer Mentor zählt der Wagner-Dirigent Hans von Bülow.
1889 zieht Strauss nach Weimar und erhält vor allem für die Stücke, die er für seine Frau Pauline de Ahna komponiert, vermehrt Aufmerksamkeit. Mit Tondichtungen wie „Also sprach Zarathustra“ schafft es der Komponist schließlich zu weltweitem Ruhm.
Richard Strauss gilt als Inbegriff der modernen Opernmusik. 1905 wird in Dresden seine Oper „Salome“ uraufgeführt. Damit erreicht er sowohl Anhänger dieser Musikform als auch ihre Verächter. Für besonders viel Gesprächsstoff in diesem Bereich sorgte er mit seiner Oper „Elektra“, indem er weit über die bisher genutzten Grenzen der Tonalität hinausging. Außerdem war sie die erste Arbeit mit seinem liebsten Dichter Hugo von Hofmannsthal. Im Laufe seiner Karriere sollten die beiden Künstler zum Dreamteam werden.
Nach dem Ende des ersten Weltkriegs setzte es sich der Komponist zum Ziel, die Tristesse der Nachkriegszeit mit der Schönheit der Kultur zu überwinden. Zusammen mit Hofmannsthal, Max Reinhardt und dem Bühnenbildner Alfred Roller gründet er 1920 die Salzburger Festspiele. Außerdem geht er auf Tourneen in die USA und nach Südamerika.
1933 wird Strauss in Berlin zum Präsidenten der Reichsmusikkammer ernannt und erlebt daraufhin zwiegespaltene Jahre. So setzt er sich auf der einen Seite gegen den Arierparagraphen ein, komponiert aber auch die „Olympische Hymne“ für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin.
Am 8. September 1949 stirbt Richard Strauss in Garmisch-Partenkirchen.
Neben seinen über 250 Werken prägt Strauss bis heute die Musikwelt mit seinem damaligen kulturpolitischen Engagement. Der Komponist versuchte stets das Bewusstsein für den Wert von Musik zu stärken. Es war sein Anliegen, dass Künstler für ihre Musik angemessen vergütet werden und er gründete deshalb gemeinsam mit anderen Komponisten im Jahr 1903 die erste Verwertungsgesellschaft für Musikwerke in Deutschland. Die Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht (AFMA) ist eine Vorgängerin der heutigen GEMA.