Mit fast 500 Einspielungen zählt Neeme Järvi zu den Dirigenten mit den meisten Tonaufnahmen, die nicht selten unbekannte Werke enthalten.
Der 1937 in Tallinn, Estland geborene Dirigent Neeme Järvi studierte am „N.A. Rimski-Korsakow“-Konservatorium in Sankt Petersburg. 1963 bekam er am Eesti Riiklik Sümfooniaorkester (ERSO) in Estland eine Anstellung als musikalischer Direktor, die er 16 Jahre innehatte. Drei Jahre später wurde er Oberleiter des estnischen Opernhauses.
Nachdem er 1971 den Wettbewerb „Accademia Nazionale di Santa Cecilia“ in Rom gewann, bekam er zunehmend Gastverträge in- und ausländischer Orchester. Er dirigierte alle bedeutenden Orchester der Sowjetunion, die Berliner und die Wiener Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam und viele andere. Er gastierte unter anderem an der Metropolitan Opera, der San Francisco Opera und der Opéra de Paris.
1980 zog er nach New Jersey, von wo aus er Gastdirigate bei allen renommierten Orchestern Nordamerikas übernahm. In den kommenden 30 Jahren arbeitete er auf der ganzen Welt. Heute ist er Chefdirigent des Orchestre de la Suisse Romande und des Residentie Orkest Den Haag und leitet zusätzlich das Eesti Riiklik Sümfooniaorkester (ERSO) in Estland. Neeme Järvi ist unter anderem Ehrendirigent des Royal Scottish National Orchestras sowie Erster Gastdirigent des Japan Philharmonic Orchestras.
Zudem ist er Ehrendoktor an mehreren Universitäten, wie zum Beispiel der University of Michigan und der Musikakademie von Tallinn.
Estlands Präsident Lennart Meri verlieh ihm den Nationalen Wappenorden und König Karl Gustav XVI von Schweden ernannte ihn zum Kommandeur des Nordstern-Ordens.Auch seine Kinder sind musikalisch sehr erfolgreich: Seine Söhne Paavo und Kristjan sind, wie ihr Vater, Dirigenten, die Tochter Maarika ist Flötistin.