Der Italiener Ludovico Einaudi zählt zu den bekanntesten Komponisten weltweit. Vor allem mit seiner Filmmusik und seinen Konzerte machte er sich einen Namen.
Der 1955 in Italien geborene Komponist und Pianist Ludovico Einaudi, dessen Familie sehr einflussreich in Italien. Sein Vater Giulio Einaudi gründete 1933 ein bekanntes Verlagshaus. Sein Großvater väterlicherseits, Luigi Einaudi war von 1948-1955 der erste italienische Staatspräsident nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Musik wurde ihm außerdem bereits in die Wiege gelegt, denn sein Großvater mütterlicherseits war schon Komponist. Seine Mutter war es auch die ihm mit vier Jahren das Klavier nahe brachte. Mit sechs Jahren bekam Ludovico Einaudi den ersten Klavierunterricht. Später erhielt Ludovico seine Ausbildung auf dem Giuseppe-Verdi-Konservatorium in Mailand und studierte unter anderem bei Luciano Berio, einem Avantgarde-Komponisten, dem er später sogar eine eigene Komposition widmete. Für das Tanglewood Music Center in den USA bekam Ludovico Einaudi 1982 ein Stipendium. Er erhielt 2005 in Rom den Rang eines Offiziers des Verdienstordens der Italienischen Republik.
Doch er wollte keine klassische Karriere einschlagen, sondern lieber eigene Wege gehen. Auch wenn er mit klassischen Orchesterwerken und Ballettstücken begann, beginnt er zunehmend zu experimentieren. Zunächst schreibt er Stücke für Big Bands Jazz Bands. Dann vermischt Ludovico Einaudi zunehmend mehr Elemente aus Klassik, Rock, Pop, elektronischer und Weltmusik zusammen. Danach folgen Stücke, die für das Soloklavier geschrieben sind. Stilistisch ist er daher schwer einzuordnen. Er selbst bezeichnet sich „eher als Minimalist, als irgendetwas anderes.“
Bekannt wurde er mit der Elektroharfen-Suite „Stanze“, die 1997 im Radio gespielt wurde, und mit seinem ersten Solo-Album „Le Onde“, das 1998 veröffentlicht wurde. Das Album landete sogar in den britischen Pop-Charts. Einaudis experimentierfreudigste CD wird wohl "Eden Roc" (1999) sein, die mit verschiedenen Gastmusikern und den unterschiedlichsten Instrumenten - von E-Gitarre bis zum armenischen Holzblasinstrument Duduk - aufgenommen wurde. Seitdem komponierte er mehrere preisgekrönte Soundtracks für Film und Fernsehen, wie zum Beispiel für „Doktor Schiwago“ (2002) und „Ziemlich beste Freunde“(2011). Insgesamt schrieb er über 15 Filmmusiken. Aber nicht nur mit diesem Genre ist er erfolgreich. Er komponierte auch zahlreiche Werke für Kammermusik und Orchester.
Viele seiner insgesamt über 15 Alben eroberten die Spitze der britischen Klassik-Charts, vor allem die CDs "Una Mattina" (2004) und "Divenire" (2007) waren kommerziell sehr erfolgreich. Seit seinem kommerziellem Erfolg gehören vor allem zum Alltag von Ludovico Einaudi zahlreiche Konzerte. Seine Tourneen führen ihn in die renommiertesten Konzerthäuser der ganzen Welt, wie zum Beispiel die Royal Albert Hall, wo er vor ausverkauften Rängen spielt. 2010 lud ihn das Orchester des Festivals „La Notte della Taranta“ in der Region Apulien für ein Dirigat ein. Auch am London Film Festival nahm er teil. 2019 erschien sein bisher letztes Album "Seven Days Walking".