Schon bei Ihrer Geburt sagte ein Arzt Julia Lezhneva eine große Karriere als Sängerin voraus – heute gilt sie als Ausnahmetalent unter den Opernsängerinnen.
Die russische Sopranistin Julia Lezhneva wurde im Dezember 1989 auf der Insel Sachalin geboren. Ihre Eltern Alfiya und Mikhail Lezhneva arbeiten beide als Geophysiker und teilen die Liebe zur Musik mit ihrer Tochter.
Ihre Eltern förderten sie früh, indem sie ihr das Klavierspielen ermöglichten. Leider tat sie sich sehr schwer mit diesem Instrument und hatte Schwierigkeiten sich darauf zu konzentrieren, da sie stets ein sehr aktives Kind gewesen sei. Als Lezhneva sieben Jahre alt war, zog die gesamte Familie nach Moskau. Mit elf Jahren hörte sie dann das Vivaldi-Album von Cecilia Bartoli und es war um sie geschehen. Ab diesem Zeitpunkt wusste sie, dass sie Opernsängerin wird: „Das war wie ein Schock für mich. Ich hatte noch nie eine Stimme gehört, die so schnell singen kann.“ (FONO FORUM, April 2013)
Bereits mit 14 bekam sie ihren Schulabschluss und besuchte anschließend die Fachhochschule in Moskau, wo sie Klavier und Gesang studierte. Als Lezhneva 16 Jahre alt war, nahm sie an dem Gesangswettbewerb von Elena Obraztsova teil, gewann allerdings erst bei der erneuten Teilnahme im darauffolgenden Jahr.
2008 erhielt sie ein Diplom mit Auszeichnung vom akademischen Musikkollegium des staatlichen Moskauer Konservatoriums. Daraufhin ging Lezhneva auf die International Academy of Voice in Cardiff um international Erfahrungen zu sammeln. Bei diesem Lebensabschnitt wurde sie unterstützt von der Kempinski-Stiftung, allerdings gab es nach kurzer Zeit finanzielle Engpässe auf Seiten ihrer Unterstützer. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Julia Lezhneva bereits international einen Namen gemacht und holte sich Hilfe bei Kiri Te Kanawa. Durch ihre Bekanntschaft mit Frau Kanawa erhielt sie einen Platz an dem College Guildhall. Aber so richtig entdeckt wurde Sie von Marc Minkowski auf YouTube und wurde direkt von ihm engagiert.
In ihrem Repertoire findet man mitteleuropäische Musik des Barock und der Klassik. Lezhnevas Lieblingsmusikstück in ihrer Kindheit war der „Tanz der Schneeflocken“ aus Tschaikowskys Nussknacker. Sie gilt als bodenständiger und nachdenklicher Mensch. Ihre reine Stimme, welche exakt geführt wird, kommt nicht von irgendwo her. Sie arbeitet hart an einer perfekten Atemtechnik und Ihrer Stimmenbeherrschung.Sie sang bereits mit Philippe Jaroussky und arbeitete unter anderem mit dem Cleveland Orchestra.