Johannes Brahms

Komponist, Pianist und DirigentJohannes Brahms

Johannes Brahms war ein bekannter deutscher Komponist, Pianist und Dirigent, der in Hamburg geboren wurde und hauptsächlich Vertreter der Romantik war.

Johannes BrahmsFoto: Unbekannte Herkunft, Gemeinfrei

Johannes Brahms Werke werden vorwiegend der Hochromantik zugeordnet, obwohl einige Kompositionen auch darüber hinaus gehen. Das bekanntestes Werk dürfte aber Brahms Wiegenlied sein, das er den Kindern Robert und Clara Schumanns widmete und seit seiner Fertigstellung Millionen Kinder in den Schlaf sinken ließ. Doch auch die 16 Walzer für vierhändiges Klavier sowie Brahms 21 Ungarischen Tänze sind bis heute sehr bekannt und werden noch heute von vielen Orchestern weltweit häufig gespielt. 

Das Leben des Johannes Brahms

Johannes Brahms wurde am 07. Mai 1833 in Hamburg im Gängeviertel, in der heutigen Speckstraße, geboren. Sein Vater Johann Jakob Brahms spielte Kontrabass und Horn in kleinen Ensembles und verdiente damit seinen Lebensunterhalt. Nachdem Johannes Brahms mit sieben Jahren seinen ersten Klavierunterricht erhielt, zeigte sich auch bald Brahms‘ Talent zum komponieren. Daher vermittelte ihn sein erster Klavierlehrer Otto Briedrich Willibald Cossel an den bekannten Hamburger Komponisten Eduard Marxsen, bei dem Brahms als Klavier- und Kompositionsschüler angenommen wurde und das unentgeltlich.


1849, mit 16 Jahren, verfasste er unter einem Pseudonym die „Phantasien über einen beliebten Walzer“, die sein schon damals virtuoses Klavierspiel erahnen lassen. Seine frühe Werke veröffentlichte Brahms fast ausschließlich unter Pseudonymen. G. W. Marks oder Karl Würth verwendete er bei einem Hamburger Verlag zu Beginn seiner Karriere. 

Robert Schumann - der berühmte Förderer von Brahms

Ein guter Freund Brahms‘, der ungarische Violinist Eduard Reményi, vermittelte ihn an den Geiger Joseph Joachim, der ihm wiederum empfahl Franz Liszt sowie Robert und Clara Schumann aufzusuchen. Die Schumanns waren begeistert von der musikalischen Arbeit des damals 20-jährigen Brahms. Robert Schumann setzte sich in der Folge bei dem Verlag Breitkopf & Härtel dafür ein, dass einige von Brahms Werken veröffentlicht werden. Vor allem Robert Schumanns Artikel „Neue Bahnen“ in der Leipziger Zeitschrift „Neue Zeitschrift für Musik“ machten Johannes Brahms in Deutschland schnell berühmt.

Öffentlichkeit und Beziehung

Mit dem Druck der Öffentlichkeit kam Brahms zunächst nicht zu Recht. Aus Angst, den hohen Erwartungen der Öffentlichkeit nicht gerecht zu werden, verbrannte er einige seiner Werke, noch dazu da er er ein Perfektionist war. So dauerte die Fertigstellung einer Sinfonie schon mal 14 Jahre. 1857 verließ Brahms Düsseldorf und das Haus der Schumanns. Vor allem seine innige Beziehung zu Clara Schumann, die er Zeit seines Lebens verehrte und liebte, findet sich auch in einigen seiner Werke wieder. Seine Klaviervariationen op. 9 über ein Thema von Robert Schumann zeigen das sehr deutlich. 


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Brahms und die Liebe

Clara Schumann war Brahms große Liebe. Vor allem nach Robert Schumanns Selbstmordversuch, seiner Einweisung in eine Psychiatrische Klinik und späterem Tod kümmerte sich Brahms um Clara und deren Kinder. Während Clara auf Konzertreise ging, um ihre Familie zu versorgen, blieb Brahms bei deren Kindern und versorgte sie. Lange Zeit auch als Brahms bereits aus Düsseldorf weggezogen war, schrieben sich die beiden viele Briefe. Der Großteil davon wurde jedoch vernichtet, warum ist nicht genau bekannt. Immerhin gibt es noch andere Briefe aus dem Leben Johannes Brahms, so etwa auch mit seinem Freund Joseph Joachim.


Als Johannes Brahms sich jedoch in die Professoren Tochter Agathe von Siebold verliebt und sich sogar mit ihr verlobt, ist Clara Schumann tief getroffen, auch nachdem Brahms die Verlobung wieder gelöst hat. Der Grund dafür ist, dass er sich aus beruflicher Hinsicht nicht binden kann und möchte.

Brahms erstes großes Klavierkonzert

1857 ließ sich der inzwischen 24-jährige Brahms in Detmold nieder. Dort leitete er einen Chor und gab Klavierunterricht. In seiner freien Zeit arbeitete er an einem neuen großen Projekt: dem ersten Klavierkonzert op. 15 in G-Moll. Sein Freund Joseph Joachim stand ihm in Fragen der Orchestrierung ratgebend zur Seite. Am 22. Januar 1859 wurde es in Hannover uraufgeführt, ohne großen Erfolg. Aber auch die Wiederholung in Leipzig am 27. brachte nicht die erhoffte Resonanz. Brahms verbarg seine Enttäuschung darüber nicht und nahm sich vor, dass seine Werke in Zukunft ganz anders klingen sollten. 
 

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Von Hamburg nach Wien

Im selben Jahr kehrte er nach Hamburg zurück und machte die Bekanntschaft des Verlegers Fritz Simrock, der Brahms zu dauerhafter maßgeblicher Bekanntheit verhalf. Andere Verleger waren vorsichtig, da Brahms erstes Klavierkonzert keinen Erfolg hatte und seine Werke dazu als schwer spielbar galten. Da Brahms allerdings weder den Direktorenposten der Philharmonischen Konzerte noch den Posten des Chormeisters der Singakademie in Hamburg bekommen hatte, verließ er Hamburg tief gekränkt Richtung Wien.

Brahms große Erfolge in Wien

1862 ging er nach Wien, wo er große Erfolge feiern konnte. So wurde er 1863 Chormeister der Wiener Singakademie, gab das Amt jedoch nur ein Jahr später wieder ab, da er sich den Belastungen nicht gewachsen fühlte und das Komponieren zu kurz kam. 
Im April 1868 kam dann der endgültiger Durchbruch für Brahms mit dem Deutschen Requiem, dass nicht den traditionell lateinischen Texte folgte, sondern auf deutsche Bibeltexte zurückgriff. Die Uraufführung in Bremen wurde enthusiastisch gefeiert.

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Johannes Brahms wird Star der deutschen Klassik

In den Folgejahren verdiente Brahms mit seinen Kompositionen so viel Geld, er hinterließ 400.000 Mark, dass er seinen Lebensunterhalt ohne feste Anstellung bestreiten konnte. Dennoch lebte er bescheiden und half immer Freunden in Not. An Kinder soll er Süßigkeiten verteilt haben.


Am 4. November 1876 wurde Brahms erste Sinfonie in Karlsruhe aufgeführt, seine zweite folgte ein Jahr später in Wien. Nachdem er mit der Veröffentlichung der dritten Sinfonie 1883 endgültig zum Star der deutschen Klassik wurde, verbrachte er die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens in Wien. Brahms war vor allem durch das Ehepaar Schumann und seinen Verleger Simrock zu einer führenden Persönlichkeit der internationalen Musikszene geworden.


1897 verstarb Brahms im Alter von 63 Jahren an einem Pankreaskarzinom, Bauchspeicheldrüsenkrebs. Langezeit wurde vermutet, dass es Leberkrebs war. Die Veranlagung zum Krebs erbte er wohl von seinem Vater, denn auch dieser starb an Krebs. Wenige Tage nach Johannes Brahms Tod wurde er auf dem Wiener Zentralfiredhof beerdigt. Das Grabmal stammt von der Bildhauerin Ilse Conrat und wurde am 7. Mai 1903, anlässlich Brahms 70. Geburtstag enthüllt.

Johannes BrahmsFoto: Gemeinfrei
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