„Ich habe meinem Vater mit fünf Jahren erzählt, dass ich Opernsänger werde und mit zehn angefangen, Gesangsunterricht zu nehmen, und seitdem lebe ich meinen Traum. Welcher Mensch kann heute sagen, das
Johann Botha wurde am 19. August 1965 in Rustenburg in Südafrika geboren. Hier begann er mit zehn Jahren eine Gesangsausbildung und sang mit 24 Jahren seinen ersten Freischütz.
1990 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach Deutschland, wo er an den wichtigsten Opernhäusern in Berlin, Hamburg, München und Dresden gastierte. Seinen internationalen Durchbruch schaffte der Tenor 1993 mit der Rolle des Pinkerton in Madame Butterfly an der Pariser Opéra Bastille.
Danach standen ihm die Türen aller großen Opernhäuser offen, doch trotz regelmäßiger Auftritte am Gran Teatro del Liceu Barcelona, an der Lyric Opera Chicago, am Royal Opera House Covent Garden in London, an der Los Angeles und der San Francisco Opera, der Mailänder Scala, in Paris an der Opéra Bastille und am Théâtre du Châtelet sowie an der Sydney Opera und der Metropolitan Opera in New York wählte Botha die Wiener Staatsoper als sein Stammhaus.
1998 nahmen Botha und seine Familie die Österreichische Staatsbürgerschaft an. 2003 wurde er zum bisher jüngsten Kammersänger der Wiener Staatsoper ernannt. Hier war er unter anderem in „Ariodante auf Naxos“, „Daphne“, „Frau ohne Schatten“, „Don Carlo“, „Aida“, „Otello“, „Fidelio“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Die Walküre“, „Tosca“, „Turandot“ zu hören.
Darüber hinaus war er regelmäßig bei den Salzburger Festspielen, den Bayreuther Festspielen engagiert und arbeitete mit den bedeutendsten Dirigenten seiner Zeit zusammen. Mit einem Repertoire, das von Verdi, Puccini, Wagner, Strauss, Beethoven, Mahler, Brahms, Dvorak und noch weiter reichte, bewies der Tenor Vielfalt und überzeugte stets durch ein klares Timbre. Trotz seiner Korpulenz, die ihm mit zunehmendem Alter das Agieren auf der Bühne schwerer machte, sang er selbst schwierige Partien mit anscheinender Leichtigkeit. Bei Silvestergalas, sowie Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper und dem Abschiedskonzert für Holender 2010 hatte Botha eine tragende Rolle inne.
Neben seiner musikalischen Tätigkeit engagierte sich der Publikumsliebling als Ehrenbotschafter der Blue-Shield-Foundation, die sich für den Schutz von Kulturgütern vor den Auswirkungen von Kriegen und Katastrophen einsetzt. Botha ging es dabei um den Respekt vor fremden Kulturen und Toleranz, auch in musikalischer Hinsicht: „Meine Familie und ich haben uns völlig auf Österreich eingelassen, was so weit geht, dass ich sogar mal „Musikantenstadl“ ansehe.
Ich war mit meinen Söhnen aber auch im Konzert von Bon Jovi und höre mit ihnen Guns N‘ Roses – diese Offenheit in jede Richtung muss sein.“ So, der als medienscheu bekannte, Botha in einem Interview. (Quelle: http://der-neue-merker.eu/johan-botha-er-weiss-gar-nicht-wie-schwer-das-ist)
Trotz seiner Leberkrebsdiagnose 2015 kehrte Botha nach einer mehrmonatigen Pause auf die Bühne zurück und sang ein letztes Mal in Budapest, München und seiner Heimat Südafrika. Er wurde zum Ehrenmitglied der Oper Kapstadt und der Wiener Staatsoper ernannt. 51-jährig erlag der Publikumsliebling seiner Krankheit.