Oft sind es die Zufälle, die unser Leben nachhaltig und bedeutend prägen.
Egal ob eine zufällige Begegnung mit einem Menschen, ein zufälliges Erlebnis oder, wie bei Isaac Stern, das zufällig geöffnete Fenster des Nachbarsjungen, durch das die Klänge der Geige zum ersten Mal an des Meisters Ohr gelangten.
Isaac Stern wurde am 21. Juli 1920 in Kremenez in der Ukraine geboren. Nur ein Jahr später wanderte seine Familie die USA aus, wo der junge Isaac aufwuchs. Das Talent für die Musik war Stern in die Wiege gelegt. Seine Mutter hatte Gesang am St. Petersburger Konservatorium studiert. Sie war es auch, die ihren Sohn an die Musik heranbrachte. Sie gab ihm ab seinem siebten Lebensjahr Klavierunterricht. Bei einem Jungen aus der Nachbarschaft hörte Isaac dann jedoch die Geige und seine Liebe zu diesem Instrument war geboren.
Isaac Stern besuchte das Konservatorium in San Francisco und debütierte 1936 mit dem San Francisco Symphony Orchestra. Der legendäre Impresario und Manager Sol Hurok wurde ab 1939 Sterns Tutor und auch eine Art Vater Figur. Stern schaffte es in gerademal zehn Jahren der meist beschäftigten Musiker seiner Zeit zu werden.
Bekannt wurde der Musiker auch durch seinen Einsatz für den Erhalt der damals baufälligen Carnegie Hall. Das Gebäude wurde, dank Stern, von der Stadt New York gekauft und an einen Gemeinnützigen Verein vermietet, dessen Vorsitzender Stern wurde. Der Violinist fühlte sich mit dem Land Israel verbunden https://www.youtube.com/watch?v=gSbfsJJUEpk und so gründete er 1973 das Jerusalem Music Centre und war außerdem Vorsitzender der amerikanisch-israelischen Kulturstiftung. Des Weiteren setzte sich der Künstler sehr für junge Talente ein, wie zum Beispiel die Violinisten Itzhak Perlamn und Pinchas Zukerman.
Isaac Stern war auf der Bühne zuhause, spielte jährlich bis zu 200 Konzerte und das alles nur weil er zufällig den Nachbarsjunge durch sein geöffnetes Fenster Geigen spielen hat hören.
(KR Red.)
Foto (c) Bogaerts, Rob / Anefo, CC BY-SA 3.0 NL <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/nl/deed.en>, via Wikimedia Commons