Nichts beeinflusste seine Musik so sehr wie das Lebens selbst. Egal ob Schicksalsschläge, Gefühle oder Erfahrungen, Gustav Mahler verarbeitete alles in seiner Musik.
Gustav Mahler wurde am 7. Juli 1860 in Böhmen als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Den überwiegenden Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte er in der Stadt Iglau, gemeinsam mit seinen Geschwistern und Eltern. Dort und in dieser Zeit musste der junge Mahler ständig mit ansehen, wie sein Vater seine Mutter schlug. Dieses Trauma bewältigte er erst Jahre später mit Hilfe seines guten Freundes Sigmund Freud und mit Hilfe der Musik.Bereits im Alter von vier Jahren entdeckte Mahler sein musikalisches Talent am Akkordeon, nur kurze Zeit später am Klavier. Nach gerademal zwei Jahren gab er bereits selbst Unterricht und komponierte erste Stücke. Mit zehn Jahren gab er sein Debüt als Pianist.
Mit fünfzehn verließ er schließlich sein Elternhaus, um in Wien am Konservatorium Klavier und Komposition zu studieren. Nebenbei besuchte er außerdem Harmonielehre, historische und philosophische Vorlesungen.Nachdem er das Konservatorium mit Auszeichnung abschloss, arbeitete Mahler als Kapellmeister in verschiedenen Kleinstädten Deutschlands. In dieser Zeit komponiert er einige Stücke, wie „Das klagende Lied“. Ab 1883 war Gustav Mahler Musik- und Chordirektor am Königlichen Theater in Kassel. Fünf Jahre später kam es zu seinem ersten Treffen mit Richard Strauss, mit dem er bis zum Ende seines Lebens eine enge Freundschaft pflegte.
1891 wird er zum ersten Kapellmeister am Hamburger Stadttheater und übernimmt gleichzeitig die Leitung des Symphonieorchesters. Zu dieser Zeit entsteht unter anderem die Orchesterfassung des Zyklus „Lieder eines fahrenden Gesellen“, welches zu den ersten originären Werken der Gattung Orchesterlieder gehört. Mahler konvertiert zum Katholizismus um Kapellmeister und später artistischer Direktor des zu der Zeit größten Theaters, der Wiener Hofoper, zu werden.
Durch seine Heirat mit Alma Schindler im Jahr 1902 wird Mahler mit bildenden Künstlern der „Wiener Secession“ bekannt, was seine Musik nachhaltig prägen sollte.Fünf Jahre später tritt Mahler als Direktor der Wiener Hofoper zurück, nachdem es zu mehreren antisemitischen Angriffen auf ihn und seine Familie gekommen war. Er wird Leiter der New York Philharmonic Society.Am 12. September 1910 findet die Uraufführung eines seiner bekanntesten Werke, der „VIII. Symphonie“ in München statt. Im selben Jahr beginnt er mit den Arbeiten an der „X. Symphonie“, diese sollte er jedoch nie beenden. Am 18. Mai 1911 verstirbt Gustav Mahler in Wien.
Gustav Mahler verarbeitete in seiner Musik nicht nur Schicksalsschläge, wie die frühen Tode einiger seiner Geschwister, sondern auch Erlebnisse, wie seinen gewalttätigen Vater. Außerdem ließ er sich von vielen äußeren Einflüssen inspirieren, wie zum Beispiel von Volks- und Tanzmusik bei entsprechenden Festivitäten oder auch die Militärmusik der in Iglau stationierten Soldaten.Durch seine vielseitige, gefühlvolle Musik gilt er bis heute als ein Ausnahmetalent und –schöpfer.