Der israelische Musiker bringt die Mandoline in die großen Konzertsäle und erzeugt mit seinen Arrangements beim Publikum Begeisterung für das Instrument.
Avi Avital wird am 19. Oktober 1978 in Be’er Sheva, Israel, geboren. Mit acht Jahren kommt der Musiker zum ersten Mal in Kontakt mit einer Mandoline, als er seinen Nachbarn Jacob Reuven, einer der renommiertesten klassischen Mandolinisten Israels, auf seinem neuen Instrument spielen hört. Dieser überlässt Avi Avital seine alte Mandoline, auf der er im städtischen Musikkonservatorium bei Simcha Nathanson das Spielen lernt. Nathanson, welcher eigentlich Violinlehrer war, gründete eines der in den 1950er und 60er Jahren populären Mandolinenorchester, die zu dieser Zeit in Israel weit verbreitet waren. Seine musikalische Laufbahn kann Avital während des Wehrdienstes weiterverfolgen: Er wird in ein Förderungsprogramm aufgenommen und studiert in Jerusalem. Nach der Entlassung aus der Armee zieht Avi Avital nach Mailand, um dort als Berufsmusiker zu arbeiten und am Conservatorio Cesare Pollini di Padova seine musikalische Ausbildung auszubauen.
Ein entscheidender Wendepunkt für seine internationale Karriere ist das Jahr 2007, als er als erster Mandolinist in der Geschichte die renommierte Aviv Competition gewinnt. Von da an gibt er gemeinsam mit führenden Orchestern und Musikern Konzerte in Italien, Deutschland und in den USA und arbeitet mit einer Reihe von Komponisten zusammen. Das Mandolinenkonzert, welches er zusammen mit dem Komponisten Avner Dorman entwickelt hatte und gemeinsam mit dem New Yorker Metropolis Ensemble aufzeichnete, brachte Avi Avital 2011 eine Grammy-Nominierung in der Kategorie „Beste Soloinstrument-Darbietung mit Orchester“ ein. Seit diesem Zeitpunkt, kann Avital als erster Mandolinist, der jemals für einen Grammy nominiert wurde, weltweite Bekanntheit genießen.
…wird passend gemacht – das ist die Devise bei Avi Avital. Das begrenzte Repertoire für die Mandoline erweitert er stetig, indem er Kompositionen, die für andere Instrumente ausgelegt sind, für die Mandoline arrangiert. Mit ihm erlangt die Mandoline neue Berühmtheit und findet ihren Weg auf internationale Bühnen. Avi Avitals Mandoline ist immer häufiger in den bekanntesten Konzertsälen der Welt anzutreffen. Dafür bespielt Avi Avital Konzerte in Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern, Orchestern und Komponisten.
Durch seine Grammy-Nominierung 2011 wird die Deutsche Grammophon auf den Künstler aufmerksam und nimmt ihn unter Vertrag. Auf seinen Alben überrascht Avital mit eigenen Transkriptionen von Bachwerken, mit Projekten zwischen klassischer und traditioneller Folklore, sowie mit Crossover-Projekten zwischen zeitgenössischer Klassik und Jazz. Im Jahr 2015 fügte sich eine Auszeichnung mit dem ECHO Klassik in der Kategorie „Konzert-Einspielung des Jahres“ seinem Erfolg hinzu.
Im Interview mit Klassik Radio erzählt Avi Avital von den Besonderheiten seiner Mandoline, von seinem Engagement, das Repertoire für sein Instrument stetig zu erweitern und von seinen Projekten im Jahr 2019:
Mittlerweile lebt Avi Avitals Familie in Deutschlands Bundeshauptstadt Berlin. Avi Avitals Frau heißt Roni Mann. Sie ist Professorin für Philosophie und Politikwissenschaften und Direktorin für Geisteswissenschaften an der Barenboim-Said Akademie Berlin. Gemeinsam mit ihr hat Avi Avital einen Sohn.
(L. Weißenberger)