Antoni Wit ist für die Uraufführung von Werken polnischer Komponisten wie Witold Lutosławski, Wojciech Kilar und vieler anderer bekannt.
Die Werke führte er gerne im Beisein der Komponisten auf, was er als eine unglaubliche Erfahrung beschreibt. „Dadurch hat sich sein Blick auf die Werke anderer Komponisten geschärft“, sagte er in einem Interview mit Geiger Krzysztof Polonek.
Antoni Wit studierte neben Dirigieren bei Henryk Czyż und Komposition bei Krzysztof Penderecki auch Jura an der Jagiellonen-Universität in Krakau.
Vollenden durfte er seine Ausbildung bei Nadia Boulanger in Paris. Sofort nach seinem Studium begann für ihn der Arbeitsalltag. Mit 23 Jahren startet seine Laufbahn als Dirigent als Assistent von Witold Rowicki bei der Warschauer Nationalphilharmonie.
Dadurch hat sich mein Blick auf die Werke anderer Komponisten geschärft.Antoni Wit
Durch seinen 2. Platz bei dem Herbert-von-Karajan-Wettbewerb in West-Berlin 1971 begann seine internationale Karriere. Berlin wurde damit für Ihn ein wichtiger Ort seiner Karriere und somit auch zu einem wichtigen Ort in seinem Leben. Im Anschluss wurde er Karjans Assistent bei den Salzburger Festspielen.
Von da aus ging es weiter mit dem Pommerschen Philharmonischen Orchester (1974-77), worauf seine Tätigkeit als Direktor des Polnischen Radio- und Fernsehorchesters in Krakau (1997-83) folgte. Danach arbeite er beim Orquesta Filarmónica de Gran Canaria (1987-92) und der Nationalen Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks (1983-2000). Für die Warschauer Nationalphilharmonie arbeitete er bis 2013 als Direktor. Aktuell ist er Dozent an der Frédéric-Chopin-Musikuniversität in Warschau.
Durch seine regelmäßigen Tourneen mit dem Polnische National-Radio-Sinfonieorchester in Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Spanien, aber auch durch die Verbreitung von Fernseh-Konzerten, Schallplatten und Aufnahmen von Filmmusiken schuf Antoni Wit einen größeren Bekanntheitsgrad der polnischen Klassik.
Er arbeitet auf der ganzen Welt von Europa bis in die USA, Süd-Amerika und dem nahen und fernen Osten. Zuletzt dirigierte er die Staatskapelle Weimar, das Orchestre Philharmonique de Strasbourg, das Japan Philharmonic Orchestra in Tokyo und das Orchestre de la Suisse Romande.
Mit seinen über 100 Aufnahmen hat der aus Krakau stammende Künstler zahlreiche Preise gewonnen. Zu diesen zählen unter anderem der Cannes Classical Award (Midem Classique 2002) für seine Aufnahme von Messiaens Turangalîla symphony und der Diapason d’Or und Grand Prix du Disque de la Nouvelle Academie (1993) für seine Version aller Prokofiev Piano Konzerte. 2004 war Antoni Wit für einen Grammy mit Krzysztof Pendereckis Werk St Luke Passion nominiert.
Von 1998 bis 2014 war er Dozent an der Frédéric-Chopin-Musikuniversität in Warschau.