Zu Lebzeiten war Anton Bruckner nicht der beliebteste Zeitgenosse. Er galt als verschrobener Sonderling, nicht aber seine Musik.
Dass dieser seltsame Mann einmal zu den bedeutendsten Komponisten seiner Zeit zählen würde, hätte wohl keiner gedacht. Er wurde als Josef Anton Bruckner am 4. September 1824 geboren. In seinem Dorf, in der Nähe von Linz, war Anton Bruckner schon immer bekannt: nicht etwa wegen seiner Musik, sondern wegen seines häufig seltsamen Verhaltens.
Der kleine Anton war verschlossen und wusste nicht richtig mit Gesellschaft umzugehen. Sein Vater war Dorfschullehrer, zu dessen Pflichten auch die musikalische Ausbildung der Kinder gehörte. Aus diesem Grund kam Bruckner schon früh mit der Musik in Kontakt. Bereits mit zehn Jahren arbeitete er aushilfsweise als Organist. Als er 13 Jahre alt war, wurde er in das Augustinerstift in St. Florian aufgenommen. Dort fühlte er sich zum ersten Mal willkommen und gut aufgehoben, denn er bekam eine umfangreiche musikalische Ausbildung. Sein eigentlicher Berufswunsch war aber Lehrer. Seine erste Anstellung war dann auch als Hilfslehrer der Schule von Sankt Florian.
Doch die Musik hat er nie ganz vergessen und durch sein Talent wurde er schließlich im Jahr 1855 Domorganist in der Stadt Linz. In dieser Zeit schrieb er weiterhin mehrere Studienarbeiten und war Teil eines Fernstudiums bei dem Wiener Theoretiker Simon Sechter.
Sein Glück fand er aber erst im Alter von 40 Jahren. In dieser Zeit beschloss er, endlich seiner Liebe zur Musik gänzlich nachzugeben und er schlug den Weg als Berufsmusiker ein. Bereits mit seinem ersten Werk, der Messe in d-Moll, gelang ihm 1864 sein Durchbruch. Neben weiterer Kompositionen wurde er 1868 Professor am Wiener Konservatorium. Doch weiterhin war Anton Bruckner nicht der beliebteste Zeitgenosse. Besonders in seiner Zeit in Wien musste er sich großen Anfeindungen aussetzten. Seine Symphonien wurden von Kritikern gnadenlos schlecht gemacht, oder gar nicht erst aufgeführt. Welcher musikalischer Schatz eigentlich in den Stücken Bruckners schlummerte, wurde erst Mitte der 1880er Jahre wirklich erkannt. Langsam erlangte Anton Bruckner weltweiten Ruhm. Als er am 11. Oktober 1896 starb, galt er als großer und allseits respektierter Künstler.