Amy Beach

KomponistinAmy Beach

Amy Beach war eine musikalische Pionierin und gilt als eine der bedeutendsten Komponistinnen der USA. Trotz ihres außergewöhnlichen Talents wurden ihre Werke in der Vergangenheit viel zu selten aufgeführt – doch seit einigen Jahren ändert sich das: Ein Blick auf das Leben, die Werke und das Vermächtnis eines ganz besonderen musikalischen Wunderkinds.

Amy BeachFoto: Gemeinfrei

Amy Beach gilt als eine der bedeutendsten Komponistinnen der USA und als Pionierin für Frauen in der Musik. Trotz ihrer Errungenschaften wird ihr Werk jedoch nicht so häufig aufgeführt, wie es ihrer Bedeutung entspricht. Dies liegt zum Teil an den gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit, die Frauen in der professionellen Musik einschränkten, sowie an der historischen Vernachlässigung von Komponistinnen in der Musikwelt.

Geboren 1867 in Henniker, New Hampshire, zeigte Amy Marcy Cheney bereits früh außergewöhnliche musikalische Fähigkeiten. Mit einem Jahr konnte sie 40 Melodien auswendig singen, mit zwei Jahren improvisierte sie zweite Stimmen, und mit vier Jahren begann sie zu komponieren. Ihr absolutes Gehör und ihre schnelle Auffassungsgabe beeindruckten ihre Umgebung zutiefst. Über ihre Kindheit sagte sie später: "Ich konnte nicht anders, als Musik zu machen; es war so natürlich wie atmen." Mit 16 Jahren debütierte sie als Pianistin mit Moscheles' Klavierkonzert in g-Moll und erhielt Lob für ihre technische Brillanz und Ausdruckskraft.

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Dass sie sich das Komponieren weitgehend autodidaktisch beibrachte, ist nur ein Beweis für ihr enormes Talent. Sie studierte die Instrumentationslehre von Hector Berlioz intensiv und eignete sich dadurch ein tiefes Verständnis für Orchestrierung an. Ein weiteres interessantes Faktum ist, dass sie während ihrer Ehe mit dem 25 Jahre älteren Arzt Henry Harris Aubrey Beach auf seinen Wunsch hin ihre Konzertauftritte einschränkte und ihre Kompositionen unter dem Namen "Mrs. H.H.A. Beach" veröffentlichte.

Zu ihren bekanntesten Werken zählt die "Gälische Symphonie" in e-Moll op. 32, die 1896 uraufgeführt wurde. Sie war die erste Symphonie, die von einer amerikanischen Komponistin komponiert und veröffentlicht wurde. Inspiriert von alten englischen, irischen und schottischen Melodien, integrierte Beach keltische Themen in ihre Musik und schuf so eine Verbindung zwischen europäischer Tradition und amerikanischer Identität. Ein weiteres bedeutendes Werk ist ihr Klavierkonzert op. 45, das für seine brillante Solostimme und die Integration von Themen aus ihren eigenen Liedern gelobt wurde. Beach unterschied sich von vielen ihrer Zeitgenossen durch ihre Fähigkeit, folkloristische Elemente nahtlos in die klassische Form zu integrieren, wodurch ihre Musik sowohl zugänglich als auch tiefgründig wurde.

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In ihren späteren Jahren widmete sich Beach verstärkt der Förderung junger Musikerinnen und setzte sich für die Anerkennung von Frauen in der Musik ein. Sie war Mitbegründerin und Vorsitzende der "Association of American Women Composers" und hielt zahlreiche Vorträge, in denen sie Frauen ermutigte, ihre musikalischen Ambitionen zu verfolgen. Ihr musikalisches Vermächtnis umfasst über 300 Werke, darunter Klavierstücke, Lieder, Kammermusik, eine Oper und geistliche Musik.

In den letzten Jahrzehnten erlebt Amy Beachs Musik eine Renaissance. Ihre Werke werden vermehrt aufgeführt und auf Tonträgern veröffentlicht. Kritiker loben die emotionale Tiefe und technische Meisterschaft ihrer Kompositionen. So schrieb der Kritiker Andrew Achenbach in der Zeitschrift Gramophone über ihre Gälische Symphonie: "Ein Werk mit großem Herzen, unwiderstehlichem Charme und selbstbewusstem Fortschritt." Diese Wiederentdeckung unterstreicht die zeitlose Relevanz ihrer Musik und ihren wichtigen Platz in der amerikanischen Musikgeschichte.

Holger Hermannsen / 18.03.2025

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