Sie hat alles in der Tasche, was man sich für eine Opernkarriere nur vorstellen kann – ein Ausnahmetalent!
„Ich konnte mir keinen anderen Beruf vorstellen, als Opernsängerin zu werden. Ich kann weder gut Klavier spielen, noch kochen“, sagt Aida Garifullina („Stars von Morgen“ arte concert Februar 2016)
Es ist die Entwicklung einer beispielhaften Opernkarriere. Dieser junge, hinreißend aussehende, russische Opernsängerin tartarischer Abstammung wirkt ungemein sympathisch. Sie hat alles in der Tasche, was man sich für eine Opernkarriere nur vorstellen kann – ein Ausnahmetalent: 2012 Debut mit 25 Jahren an der Arena di Verona. 2013 am Mariinski-Theater - auf Einladung von Valery Gergiev. Im gleichen Jahr gewann sie den 1. Preis beim Operalia-Gesangswettbewerb, gegründet von Opernkönig Plácido Domingo.
Außerdem hat Sie 2015 einen Exklusivvertrag mit Decca. Dazu sang Sie noch beim Opernball in Wien und Dresden. Gut, bis dahin mag man noch vergleichbare Karrieren in der Geschichte der Opernlegenden finden. Doch damit nicht genug, denn der frühe Fernsehauftritt der jungen Sängerin, die bereits als fünfjähriges Kind in einen im TV übertragenen Gesangswettbewerbin Moskau teilnahm, war nicht ihr letzter: Im Jahr 2016 bekam Aida Garifullina die Rolle der Lily Pons im US-amerikanischen Spielfilm Florence Foster Jenkins. An der Seite von Meryl Streep und Hugh Grant! Hierin erlebt man sie mit der Glöckchenarie von Lèo Delibes, die auch im Programm ihrer 2017 erschienenen Debut-CD zu finden ist.
Wie gelingt es einer Sängerin, eine solche Karriere hinzulegen? „Schon als Kind träumte ich immer davon, Sängerin zu werden.“ Mit 16 Jahren kam sie nach Wien zu einer Meisterklasse mit Operntitan Siegfried Jerusalem. Daraufhin wurde sie seine Studentin. Später ging Aida Garifullina an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo sie ihr Studium 2011 abschloss. „In Wien wunderte mich über die teuren Tickets an der Wiener Staatsoper. Die konnte ich mir nie leisten. Die Stehplätze weiter oben jedoch haben nur 4 Euro gekostet“, schmunzelt die sympathische, sehr bodenständig wirkende Sängerin (Stars von Morgen – arte concert Februar 2016). Von dort oben hat sie immer geträumt, auch eines Tages große Rollen zu singen.
Nunmehr singt sie wenige Jahre später große Partien wie Musetta, Gilda und Adina. Auf den großen Bühnen in Wien, Paris und St. Petersburg ist sie zuhause. Operngrößen wie Placido Domingo und Juan Diego Floréz sowie Tenor und Liedschreiber Andrea Bocelli waren ihre Gesangspartner.Ein wahrer Vollprofi also. Ob sie nervös ist?„Das macht mich wahnsinnig. Ich bin ab und zu wirklich sehr nervös hinter der Bühne. Zum Beispiel hab ich Angst, den Text zu vergessen.“Doch beim Auftritt sind solche Gedanken vergessen. Dort singt sie mit Hingabe für das Publikum, für sich, für ihre Eltern. „Meine Mutter ist immer noch der ehrlichste Kritiker. Bei allen wichtigen Aufführungen kommt sie aus Russland, um mir beizustehen.“Und die zahlt sich aus. Denn die Opernwelt wird sicher noch unzählige Sternstunden mit ihr erleben.