Die Diagnose Prostatakrebs kann das ganze Leben auf den Kopf stellen. Im Beitrag erfahren Sie mehr über die häufigste Krebserkrankung bei Männern und ihre Behandlungsmethoden.
Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland unter Männern. Pro Jahr werden nach Angaben des Robert Koch Instituts bundesweit etwa 63.400 Neuerkrankungen diagnostiziert. 17% aller Männer, also fast jeder Fünfte mit über 50 Jahren, werden ein Prostatakarzinom entwickeln. Vorsorgeuntersuchungen und eine rechtzeitige Behandlung sind entsprechend wichtig.
Bei ca. 50% der Männer kommt es ab dem 60. Lebensjahr zu einer Vergrößerung der Prostata. In vielen Fällen ist das lediglich ein gutartiges Wachstum der Prostatazellen. Doch manchmal verändert sich das Erbgut einzelner Zellen insofern, dass sie beginnen, sich unkontrolliert zu vermehren.
Diese kleine unkontrollierte, eher langsam wachsende Gruppe von Zellen kann sich innerhalb der Prostata ausbreiten und das gesunde Gewebe verdrängen. So kann es vorkommen, dass sich erst nach Jahren oder Jahrzehnten Symptome bemerkbar machen. Wenn die Tumorzellen das Blutkreislaufsystem oder das Lymphsystem erreichen, können sie benachbartes oder entferntes Gewebe befallen und Ableger bilden – sogenannte Metastasen. Diese können in Lymphknoten, Organen oder Knochen entstehen.1
Die Ursachen von Prostatakrebs sind bisher noch weitgehend unbekannt. Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, die das Risiko einer Prostatakrebserkrankung erhöhen. Die wichtigsten bekannten Faktoren hierbei sind Alter und familiäre Veranlagung sowie Umwelteinflüsse, z.B. Ernährung. Ebenso spielen Lebens- und möglicherweise auch Arbeitsbedingungen eine Rolle sowie Hormone.2,3
Professor Dr. Dr. Philip Mandel ist leitender Arzt an der Martini-Klinik, welche sich am Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf auf den Bereich des Prostatakarzinoms spezialisiert hat. Wir sprechen mit ihm über viele Themen rund um das Prostatakarzinom: unter anderem Früherkennung, Entstehung der Erkrankung und mögliche Behandlungsmethoden.
Seien Sie dabei:
- Das Prostatakarzinom: Wie macht sich die Erkrankung bemerkbar?
- Diagnose- und Therapiemöglichkeiten des Prostatakarzinoms
Die wichtigsten Fakten
Arten und Diagnostik
Die Diagnoseoptionen lassen sich in Früherkennung und weitere Diagnoseoptionen aufteilen.
Männer, die Prostatakrebs in einem frühen Stadium haben, zeigen meistens keine Symptome. Das Früherkennungsangebot ab dem 45. Lebensjahr umfasst die (rektale) Tastuntersuchung der Prostata auf mögliche Verhärtungen und Vergrößerung, sowie die PSA-Wert-Messung (IGeL-Leistung) durch den oder die behandelnde*n Urolog*in.
Bei der PSA-Wert-Messung handelt es sich um die Messung des Prostata-spezifischen Antigen: PSA ist ein Eiweißstoff, den nur die Prostata ausbildet. Es ist im Krebsgewebe meist höher konzentriert und ein erhöhter PSA-Wert oder sprunghafter Anstieg desselben kann auf krankhafte Veränderungen hindeuten.4
Neben den genannten Früherkennungsmethoden gibt es weitere diagnostische Mittel, wie z.B. den Ultraschall, die Entnahme von Gewebe zur Probe oder auch bildgebende Verfahren, wie z.B. die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT). Auch im nuklearmedizinischen Bereich gibt es mehrere Untersuchungsmethoden, wie beispielsweise die Szintigrafie oder die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), kombiniert mit einer Computertomographie (kurz PET/CT). Nuklearmediziner*innen nutzen das PET/CT, um beispielsweise Krebs-, Gehirn- und Herzerkrankungen zu erkennen.5
Abhängig von Therapiephasen, Krebsstadium und Tumorgrad gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Hierzu zählen unter anderem die Hormontherapie, die Strahlentherapie, Active surveillance (aktive Überwachung), Watchful Waitung (abwartendes Beobachten) und die fokale Therapie. Ebenso möglich sind die Operation (inkl. Lymphadenektomie), eine Chemotherapie, die Radioligandentherapie, die Radionuklidtherapie sowie die PARP-Hemmung und weitere Supportiv- und Palliativtherapien.6
Basierend auf der individuellen Situation stimmt die*der Ärzt*in die Therapie gemeinsam mit dem Patienten ab und berät zu möglichen Nebenwirkungen.
Weitere Informationen und Materialien erhalten Sie unter: www.leben-mit-prostatakrebs.de
Behandlungsformen
Nachsorge und Prävention
Referenzen:
1. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs.html (abgerufen am 17.10.2024).
2. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/ursachen-und-risikofaktoren.html (abgerufen am 17.10.2024).
3. https://www.leben-mit-prostatakrebs.de/diagnose (abgerufen am 17.10.2024).
4. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/frueherkennung.html (abgerufen am 17.10.2024).
5. https://www.leben-mit-prostatakrebs.de/diagnose (abgerufen am 17.10.2024).
6. https://www.leben-mit-prostatakrebs.de/behandlung (abgerufen am 17.10.2024).