In diesem Jahr scheinen die Dramen nicht auf der Bühne zu bleiben. Auch rund um den grünen Hügel gibt es Unruhe.
Heute morgen sind vier Klima-Aktivisten in die Bäume auf dem grünen Hügel geklettert und haben dort Banner befestigt: Sie fordern mehr Klimagerechtigkeit für den globalen Süden.
Zudem gibt es nun auch noch Seximusvorwürfe: letzte Woche haben Frauen im „Nordbayerischen Kurier“ von Übergriffen, Beleidigungen und sexistischen Sprüchen auf dem Grünen Hügel berichtet. Sogar Festspiel-Chefin Katharina Wagner hat bestätigt, dass sie selbst betroffen war- meinte aber, sie habe sehr deutlich gehandelt. Allerdings befinde sie sich als Festspiel-Chefin in keiner Abhängigkeit und könne deshalb verstehen, dass andere Frauen, Angst hätten, über die Vorfälle zu sprechen. Sie hat die Betroffenen aufgerufen, sich zu melden – ggf. anonym per Brief, der auch unter ihrer Bürotür durchgeschoben werden könne. Auch der bayerische Kunstminister Markus Blume und Kulturstaatsministerin Claudia Roth haben Aufklärung gefordert. Die Festspiele haben zugesichert, den Sexismusvorwürfen mit Ernst und Unnachgiebigkeit nachzugehen. So wird sich z.B. der Verwaltungsrat in der nächsten Sitzung damit befassen.
Abgesehen von den Skandalen haben die diesjährigen Festspiele aber auch einiges zu bieten. Darunter gleich zwei Neuinszenierungen: zum einen „Tristan und Isolde“ und dann eine Neuproduktion vom „Ring des Nibelungen“. Außerdem gibt es eine weitere Premiere: es gibt erstmals ein Open Air im Festspielpark bei freiem Eintritt am Mittwoch und Donnerstag. Und die Promidichte ist auch in diesem Jahr groß: auch wenn Bundeskanzler Scholz nicht kommt, Angela Merkel ist auch in diesem Jahr am Start, genauso wie Claudia Roth, Markus Söder, Frank-Walter Steinmeier und Thomas Gottschalk.
Die Bayreuther Festspiele laufen noch bis zum 30. August 2022.
(25.07.22/K.Jäger)