Gute Nachrichten gibt es aus der Klassik: Frauen spielen eine immer wichtigere Rolle und die Musizierenden werden jünger.
Jedes Jahr im Januar präsentiert die Statistik des Online-Musikmagazins "Bachtrack", wer in der klassischen Musik was spielt und wie oft: dafür wurden im letzten Jahr über 27.000 Veranstaltungen von Sinfonieorchestern und Opernhäusern aus Großbritannien, den USA und Ländern der EU ausgewertet.
Dabei zeigen sich diesmal positive Trends: 2022 sind mehr Frauen unter den meistgespielten Komponistinnen und Komponisten und während im Jahr zuvor nur eine Frau unter den Top 100 Dirigentinnen und Dirigenten war, sind es 2022 zumindest zwölf, allen voran Elim Chan, gefolgt von Karina Cannelakis und Nathalie Stutzmann. Außerdem sinkt das Durchschnittsalter der Dirigierenden von 61 im Jahr 2010 auf aktuell 46 Jahre.
Trotzdem ist noch viel Luft nach oben beim Thema Gleichberechtigung: so ist der Anteil an Komponistinnen zum Beispiel nur in der zeitgenössischen Musik gewachsen. Dort sind neun Damen unter den 20 meistgespielten Komponierenden zu finden, wie z.B. Olga Neuwirth. Die sechs ersten Plätze in der Rangliste nehmen aber Männer ein, an der Spitze: Avo Pärt und John Williams. Dennoch: während heute neun Frauen in der Top 20 Liste zu finden sind, war es vor vier Jahren noch keine Einzige. Von dieser Perspektive aus lässt sich also eine rasche Steigerung erkennen. Vielleicht kann die nächste Statistik mit noch besseren Nachrichten aufwarten.
(12.01.23 / K.Jäger)