In unserer Rubrik Alltagswissen beantworten wir jede Woche eine musikalische Frage nicht nur on air, sondern auch hier zum Nachlesen.
Die Oboe d'amore oder auch Liebesoboe klingt im ersten Moment sehr romantisch. Das Instrument wurde aber nicht nur für Ständchen an die Angebetete genutzt. Die Liebe bezieht sich eigentlich auf den warmen und lieblichen Klang des Instruments. Dieser war vor allem im Barock sehr beliebt. Die Bezeichnung "d'amore" stammt aus der Renaissance und wurde auch für andere Instrumente mit ähnlichen Eigenschaften verwendet.
Beim ersten Blick erkennt man keinen großen Unterschied zu unseren herkömmlichen Oboen. Die Oboe d'amore ist etwas länger und das Fußstück ist nicht trichterförmig sondern wie eine Birne geformt. Das Instrument ist in a gestimmt und damit etwas tiefer als die Oboe. In der Zeit des Barocks war sie unteranderem bei Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann für Kompositionen sehr beliebt. Trotzdem wurde sie über die Jahre vom Horn und der Klarinette verdrängt und mittlerweile ist sie nur noch wenigen Menschen ein Begriff.