Nachdem letztes Jahr coronabedingt alles ganz klein ausfallen musste, wurde die Oscarverleihung dieses Jahr wieder ordentlich zelebriert.
Promis auf dem roten Teppich, große Roben und alles, was dazu gehört - das war die 94. Oscar-Verleihung.
Und natürlich die wichtigste Frage: wer hat den Oscar für die beste Filmmusik bekommen? Antwort: Filmmusikkomponist Hans Zimmer, der aber nicht anwesend war.
Er war für die Musik zu Dune nominiert, aber da der Oscar für die beste Filmmusik neben weiteren Kategorien nicht während der Gala sondern abseits davor verliehen wurde, kam er nicht, sondern hielt sich in einem Hotel in Amsterdam auf.
Gewonnen hat er den Goldjungen trotzdem und sich natürlich auch riesig gefreut.
Seine Tochter Zoe hatte ihn um 2 Uhr morgens geweckt, damit er in die Hotelbar geht - in Schlafanzug und Bademantel
Der Oscar als bester Hauptdarsteller ging an Will Smith in King Richard, der aber den Abend mit einem Skandal überschattete.
Noch bevor Will Smith ausgezeichnet wurde, kam es mit Komiker Chris Rock zu einer unschönen Situation. Der witzelte in seiner Rede über Smiths Frau Jada Pinkett Smith, die derzeit Glatze trägt: "Jada, ich liebe Dich, G.I. Jane Teil 2 wartet auf Dich". In GI Jane spielte Demi Moore eine Anwärterin der Navy, die Glatze trägt.
Jada Pinkett Smith ist aber nicht aus modischen Gründen haarlos, sondern krankheitsbedingt. Sie konnte über diesen Scherz nur mit den Augen rollen, Will Smith schien zunächst noch zu lachen, maschierte aber dann auf die Bühne und gab Chris Rock eine Ohrfeige. Zurück im Publikum rief er, dass dieser den Namen seiner Frau nie wieder in den Mund nehmen solle.
Kurz darauf gewann Smith den Oscar, entschuldigte sich zwar bei der Academy für sein Verhalten, nicht aber direkt bei Chris Rock.
Zwei deutsche Beteiligungen wurden 2022 mit einem Oscar geehrt: Hans Zimmer bekam den Oscar für die Beste Filmmusik und Gerd Nefzer gehörte zum Team, das für Beste visuelle Effekte beim Film "Dune" ausgezeichnet wurde.
Ariana DeBose bekam als erste queere Frau mit afrikanischen und lateinamerikanischen Wurzeln den Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle als Anita in der "West Side Story". Mit der Tragikkomödie "Coda" um eine gehörlose Fischerfamilie als Bester Film hat erstmals ein Film eines Streamingdienstes den Oscar in dieser Kategorie geholt. Als bester Nebendarsteller wurde der gehörlose Schauspieler Troy Kotsur geehrt, der in "Coda“ den Familienvater spielt.
Mit Jane Campion für "Power of the Dog" gewann das zweite Jahr in Folge eine Frau den Regie-Oscar.
Überraschend war, dass der Favorit "Power of the Dog" zwar mit zwölf Oscars nominiert war, aber nur einen gewonnen hat, so wie "West Side Story" ebenfalls von sieben Nominierungen nur eine gewann.
Wenn die Veranstaltung auch nicht übermäßig politisch war, gab es dennoch einen halbminütigen Schweigemoment für die Ukraine. Einige Gäste trugen blau-gelbe Bänder.