Florian Christl mit neuem Album „Donau” auf Tournee

Florian Christl mit neuem Album „Donau” auf Tournee

Turbulente Zeiten liegen hinter dem Komponisten und Pianisten Florian Christl. Denn während der Produktion zu seinem neuen Album „Donau“ hat er während der ersten Studiosession einen Herzinfarkt erlitten – und das mit gerade einmal 33 Jahren. Mittlerweile hat sich der Musiker, der zu den deutschen Stars der Neo-Klassik-Szene gehört, wieder vollständig erholt und ist mit seinem neuesten Werk auf Tournee.

Florian Christl mit neuem Album „Donau” auf TourneeFoto: ©Martin Förster

Dass er das Album der Donau gewidmet hat, ist natürlich kein Zufall, hat er uns im exklusiven Klassik Radio Interview erklärt: „Ich komme aus der Oberpfalz in Bayern und da ist die Donau auch nicht weit, insofern war sie schon immer irgendwie präsent. (…) Ich fand es schon als kleines Kind faszinierend, dass sie uns quasi mit unserem kleinen Ort in Bayern mit dem Schwarzen Meer verbindet.“ Mit dem Ausbruch des Angriffskriegs auf die Ukraine, kam ein weiterer Grund hinzu: „Das hat mir noch einmal diesen Gedanken vergegenwärtigt, wie uns die Donau eben auch mit der Ukraine verbindet und diese Verbundenheit wollte ich dann in einem Album wiederspiegeln.“ So wirken z.B. auch ehemalige Mitglieder des Odessa Opernorchesters am Album mit.

Inspiriert hat Florian Christl aber auch die „Moldau“ von Bedrich Smetana: „Es gibt ja viele Komponisten, die schon die Natur und auch Flüsse vertont haben und ich glaube, die Moldau von Smetana ist eines der schönsten Stücke und ich wollte mit der "Donau" jetzt quasi sozusagen meinen Versucht in diese Richtung starten“, erklärt er.

Florian Christl am Flügel
Foto: ©Alexey Kalganov & Alina Palto

Ähnlich wie die „Moldau“ ist auch Florian Christls „Donau“ eine musikalische Reise von der Quelle des Flusses bis hin zur Mündung ins Schwarze Meer. Um den Verlauf des Flusses musikalisch wiederspiegeln zu können, ist der Pianist und Komponist ihm auch persönlich gefolgt und hat dabei viele Inspirationen gesammelt: „Ich habe eine Tour gemacht durchs Donaudelta mit dem Kajak und wir sind quasi wirklich auf der Donau ins Schwarze Meer gepaddelt und irgendwie merkt man, dass dieser Fluss jetzt schon so viel erlebt hat auf seiner Reise und er kurz vor dem Ziel ist. Eine spannende Stimmung, die man gespürt hat.“ Ein Moment ist ihm dabei besonders im Gedächtnis geblieben, als er mit seinem Team am Ufer des Schwarzen Meeres gecampt hat: „Es war wunderschön: man hörte das Rauschen des Meeres und des Schilfs, hatte diesen wunderschönen Sternenhimmel über sich und gleichzeitig muss man daran denken, dass nur wenige Kilometer weiter die Grenze ist zur Ukraine und dort einfach Krieg herrscht. Diese Diskrepanz fand ich erschreckend und das wollte ich auch mit meinem Album ein bisschen einfangen. Dass das Geschehen gar nicht so weit weg ist und wir alle miteinander verbunden sind. Und dass es zwar viele Probleme und Missstände gibt, aber wir mit Zusammenhalt in Europa viel erreichen können.“

Florian Christls neues Album soll also u.a. auch ein Zeichen für den Frieden und Zusammenhalt in Europa setzen, doch es ist auch sonst ein besonderes Werk für den Neo-Klassik-Star, der vor kurzem einen Herzinfarkt erlitten hat: „Das war wirklich ein harter Einschnitt (…). Man denkt drüber nach, wie man sein Leben bis jetzt gelebt hat. Es klingt immer so dramatisch, aber es ist so. Man fokussiert sich, glaube ich, oft viel zu sehr auf unwichtige Dinge, die uns zwar wichtig erscheinen, aber die am Ende gar nicht diese Bedeutung haben, die wir ihnen vielleicht zugestehen. Und die Zeit, die wir darauf verwenden, und gleichzeitig leider aus den Augen verlieren, was wirklich zählt. Das man die Zeit mit seinen Liebsten genießt und nicht nichtige Sachen wichtiger macht als das wirklich Wichtige.“ Diese Erkenntnis hat sich auch auf sein Album ausgewirkt: „Der Herzinfarkt ist ja direkt während der Produktion passiert, als wir das erste Mal im Studio waren. Ich habe das Album danach auch fast noch einmal komplett umgeschmissen, weil ich danach die Musik ganz anders gesehen habe. Ich dachte: „Nee, das ist es nicht, ich muss da auch mehr von mir reinpacken. (...) und insofern ist das vielleicht sogar mein persönlichstes Album geworden.““

Ein Album voller Erkenntnisse und wundervoller Impressionen, das ein Zeichen für Frieden und Zusammenhalt in Europa setzen will: „Donau“ von Florian Christl. Ab 8. November erhältlich und zu hören auch auf seiner Tournee.


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