Jede Woche wählt ein Mitglied aus der Redaktion eine persönliche Wahre Geschichte der Woche aus und verleiht ihr eine besondere Note.
Diese Woche kommentiert Anna Baumgart:
Es gibt wohl kein Kind, das nicht irgendwann einmal fasziniert von Dinosauriern ist. Mein Bruder war es, ich war es. Gemeinsam sammelten wir Dino-Figuren, drängten unseren Vater zum Besuch im Frankfurter Senckenberg-Museum und waren selbstverständlich Fans der damaligen Erfolgsserie „Die Dinos“ und von Spielbergs Kult-Filmen „Jurassic Park“.
Die Faszination lag in der Größe, in der Vielfalt, aber vor allem in dem Rest Geheimnis, das für immer um sie wehen würde, weil sie nun einmal ausgestorben waren. Da konnte kein Krokodil und kein Leguan mithalten. Außer vielleicht einer: der Komodowaran.
Diese größte Echse der Welt soll ein echter Verwandter der Dinosaurier sein, er ist quasi ein Schatten einer Millionen von Jahren lang zurückliegenden Vergangenheit. Es gibt sie nur auf fünf ost-indonesischen Inseln, wobei auf Komodo die größten Exemplare weilen. Sie ernähren sich zum Beispiel von Hirschen, werden bis zu drei Meter lang und 80 Kilogramm schwer und können ein Alter von 40 Jahren erreichen. Wenn sie nicht gerade von einem Artgenossen gefressen werden.
Ich war noch nie in Indonesien und habe noch nie einen Komodowaran in echt gesehen. Aber vielleicht muss ich das auch gar nicht. Vielleicht sollte man ihn lieber in Frieden lassen und ihm so die Möglichkeit geben, seine Art noch lange zu erhalten. Die Faszination bleibt und der Respekt vor der doch ein bisschen unheimlichen Echse ebenso. Denn auch einem Tyrannosaurus Rex hätte ich nie in echt begegnen wollen.
Manchmal ist es eben gut, dass Raum oder Zeit so manches trennen.
Herzliche Grüße
Ihre Anna Baumgart