Jede Woche wählt ein Mitglied aus der Redaktion eine persönliche Wahre Geschichte der Woche aus und verleiht ihr eine besondere Note.
Diese Woche kommentiert Alena Kohler:
The golden Twenties – Wenn man den Erzählungen, Filmen und Bildern glauben schenken darf, muss es eine beeindruckende, berauschende Zeit gewesen sein. Partys, Glamour, Musik und Tanz beherrschten dieses Jahrzehnt – kurz gesagt: Sex, Drugs und Schallplatten.
Die Schallplattenindustrie feierte in dieser Zeit ihre erste große Boom-Time. In Deutschland wurden jährlich bis zu 30 Millionen Schallplatten hergestellt und in Amerika waren es sogar über 110 Millionen Exemplare. Songs wie Sonny Boy hatten eine Auflage von 10 Millionen Tonträgern.
Die Musikindustrie schien unaufhaltsam, doch dann kam die Depression. Im Jahr 1935 waren Plattenkonzerne praktisch nicht mehr existent.
Der deutsche Amerikaeinwanderer Rudolph Wurlitzer hatte schließlich eine Idee: Mit der Inspiration von alten chinesischen Musik-Helferlein wie handbetriebenen Glockenspielen, Drehorgeln oder automatischen Klavieren erfand er eine Musikspielmaschine für den öffentlichen Raum. In nur wenigen Jahren pushte diese Maschine die Schallplatten- und Musikindustrie wieder in ungeahnte Höhen. Das Groschengrab oder Nickelodeon, wie man die Erfindung auch nannte, spielte, nach dem man eine Münze eingeworfen hatte, das ausgewählte Wunschstück.
Mittlerweile gehört die Jukebox zu jedem nostalgischen Rückblick. Was wäre zum Beispiel der Film „Grease“ ohne das typische amerikanische Diner mit der dazugehörigen Jukebox?
Ich selbst bin leider zu jung und habe die Jukebox-Ära nicht mehr miterleben können.
Das ist vielleicht aber auch besser so, denn ich hätte mit Sicherheit viel zu viel Geld in den Maschinen gelassen und hätte Stunden vor dem Gerät verbracht, um auch ja die richtige Musikwahl zu treffen!
Herzliche Grüße
Ihre Alena Kohler