Jede Woche wählt ein Mitglied aus der Redaktion eine persönliche Wahre Geschichte der Woche aus und verleiht ihr eine besondere Note.
Dass ausgerechnet die Hawaiianer das Surfen erfunden haben, wundert nicht. Das Reiten der Wellen ist seit jeher tief verankert in der Kultur und Tradition der Insulaner. Doch nicht alle Besucher des Archipels waren begeistert ...
He'e nalu bedeutet "auf dem Wasser wandeln"
Kapitän Cook schon. Er und seine Männer betrachteten das Schauspiel des anmutigen Tanzes auf den Wellen mit großer Bewunderung. Spätere Besucher jedoch - vor allem christliche Missionare - dachten, hier gehe es mit Schwarzer Magie zu. Dass die hawaiianischen Surferinnen und Surfer splitterfasernackt auf ihren Brettern standen, dürfte das Übrige dazugetan haben.
Doch davon ließen sich die Vorreiter des später internationalen Sports nicht abbringen. Was den Besuchern und Eroberern aus dem alten Europa wie süßes Nichtstun vorkam, hatte eine tiefe Bedeutung im Leben der Hawaiianer - vom einfachen Insulaner bis zum König. Zahllose Lieder, Romanzen und Tragödien rankten sich um He'e nalu.
Man muss aufpassen, die Entdeckung des Surfsports nicht zu sehr zu romantisieren. "Insel" klingt in mitteleuropäischen Ohren schnell nach Paradies. Dennoch - die Geschichte zeigt, wie heutige durch und durch kommerzialisierte Sportarten einst in einem ganz anderen Umfeld ihren Lauf nahmen. Im Einklang mit der Natur und den Menschen.