Wer hätte vor 50 Jahren gedacht, dass uns eine kleine Maus bis heute die Welt erklärt. Erfinder Armin Maiwald auf jeden Fall nicht.
In all den Jahren ist auch eine ganze Menge passiert.
Los ging alles am 7. März 1971. Da lief die Maus das erste Mal im Fernsehen. Damals gab es erst mal Kritik, weil die Sendung in direkter Konkurrenz mit der Sesamstraße stand. Mittlerweile kann man sich das Kinderprogramm gar nicht mehr ohne sie vorstellen.
Armin Maiwald ist mehr zufällig zur Maus bzw. erst mal zum Kinderprogramm gekommen. Eine andere Sendung konnte nicht mehr stattfinden und so musste er den Bereich wechseln. Maiwald lernte gerade beim Fernsehspiel und bei der Unterhaltung, erzählte er uns im Interview. Hier hat er dann Sendungen für Kinder gemacht. Irgendwann wurde dann die Idee zur Maus geboren, wobei die fast ein Nilpferd geworden wäre. Es standen nämlich zwei Figuren zur Auswahl, von denen die Redaktion sich schlussendlich für die Maus entschieden hat. Warum weiß Maiwald gar nicht mehr, sagt aber, dass es vielleicht an der Orange leuchtenden Farbe lag.
Für Maiwald waren die letzten 50 Jahre auch viel Arbeit, die er aber gerne gemacht hat. So ein 5 Minuten Film bedeutet nämlich sehr viel Recherche, Reisen und Zeit, sich zu überlegen, wie man etwas am besten erklärt. Einmal waren sie auch in Bayreuth und haben erklärt, wie ein Opernhaus arbeitet. Im Vordergrund standen dabei zwei Jungs, die stellvertretend für die Hauptdarsteller Telramund und Lohengrin aus Richard Wagners Oper "Lohengrin" in der Luft schweben sollten. Und dann wurde Stück für Stück erklärt, was noch alles zum Stück dazu gehört
Erklärt wird das Ganze im Film von Armin Maiwald. Auf die Frage, woher er sein Talent hat, Dinge einfach und verständlich zu erklären, antwortet er: "Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Vielleicht ist eine Begabung. Ich werde auch oft gefragt, wer hat mir denn die Welt erklärt, als ich ein Kind war. Dann kann ich nur sagen meine Mutter. Mein Vater war ja tot, er war ja gefallen. Und ich hab meiner Mutter immer Löcher in den Bauch gefragt. Und sie hat auch alle Fragen, soweit sie konnte, immer beantwortet. Hat nie den Spruch gebraucht "Dafür bist du zu klein oder dass verstehst du noch nicht". Und selbst wenn sie Dinge nicht sofort beantworten konnte, hat sie gesagt "Weiß ich nicht, aber ich guck mal, ob ich jemanden finde, der das beantworten kann". Und dann hat sie es mir im Nachhinein beantwortet."
Viele Fragen bekommt die Maus auch heute noch jede Woche zugeschickt, früher per Brief heute per Mail. Alles kann aber auch die Maus nicht beantworten. Das ist zum Beispiel die Frage, wo der liebe Gott wohnt. "Das sind dann einfach Fragen, da würden wir uns die Beine brechen", sagt Maiwald.
Die Musik, die man in der Sendung mit der Maus, die jeden Sonntag beim WDR läuft, hört, wird eigens dafür komponiert. Anfangs hatte man noch Popularmusik verwendet, aber die fand bei den Eltern keinen großen Anklang. In der zweiten Staffel verzichtete man komplett auf die Musik zum Erklären, bis die Musik eigens zur Sendung komponiert wurde.
Ans Aufhören denkt Maiwald auch mit 81 Jahren nicht, dafür macht ihm sein Beruf einfach zu viel Spaß. "Solange mein Kopf und mein Körper das mit machen, mach ich das noch", sagt Maiwald. Wir freuen und auf jeden Fall auf noch mehr Lach- und Sachgeschichten mit der Maus. An diesem Sonntag, den 7. März wird erstmal Geburtstag gefeiert.