Eine ganz neue Art der Oper ist gerade im Kommen: die sogenannte "Body Opera". Dabei steht der Körper als Instrument im Vordergrund.
Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne experimentieren mit der Musik der Oper und erzählen sie auf ihre Weise neu. Die Choreografie dafür wird langsam und durch Improvisationen entwickelt, manchmal wissen die Tänzer anfangs gar nicht, zu welchem Stück sie überhaupt tanzen. Bei den Vorstellungen wurden vor der Pandemie auch oft das Publikum zum Mitmachen aufgefordert und tanzte zur Musik, statt nur auf dem Platz zu sitzen.
Grundsätzlich kann man wohl aus jedem Opernstoff eine "Body Opera" machen. Denn mit der Choreographie wird nicht unbedingt direkt die Handlung der Oper nacherzählt, sondern eher die Emotionen und wie sie auf den Körper wirken. So beruhte die “Body Memory Oper” Anfang des Monats in Berlin auf keiner klassischen Oper. Sie wurde als "zeitgenössische Oper über die Erinnerungen, die unsere Körper in sich tragen und von denen sie getragen werden“ angekündigt.
Es geht aber auch anders: Die Stuttgarter Choreografin Katja Erdmann-Rajski z.B. hat für ihre erste Body Opera Mozarts “Don Giovanni” gewählt, bei ihrer zweiten, die jetzt am Freitag Premiere hatte, Verdi’s “La Traviata” - daraus wurde dann “Viva Traviata”.